Unterwegs in Stockholm

Einige Stunden mehr als wir ursprünglich dachten dauerte die Autofahrt von Jämtland nach Stockholm. Und als wir ankamen, schüttete es. Also, eigentlich schüttete es schon länger, sodass wir die richtige Autobahnausfahrt verpassten beziehungsweise schlicht übersahen und doof wenden mussten, uns dabei noch einmal verfuhren und dann endlich, endlich am Ziel ankamen.

Das Apartment war dunkel, der Hof vor dem Fenster patschnass und die Sehnsucht nach dem roten Haus am Bahngleis gleich ganz enorm groß. Daran konnte auch der Johannisbeerbusch vor dem Fenster erst einmal nichts richten.

Aber dafür der nächste Tag. Wir erliefen uns Stockholm, Stadtteil um Stadtteil, mit ein paar kleinen Zielen im Notizbuch und sonst nur der Lust, Dinge und Orte zu entdecken. Gut, dass der Stockholm-Stadtplan in meinem Kopf noch genau so funktionierte wie 2006 beim Auslandssemester dort.

Die Stadt war wie immer. Freundlich und damit wunderbar liebenswert. Aber auch ein bisschen hochnäsig und möchtegern. Aber das ist ja nicht schlimm, nicht?

Ich würde jeden und jede, der/die mit dem Gedanken spielt, eine schöne Zeit in der schwedischen Hauptstadt zu verbringen, auf jeden Fall neidisch ins Gesicht sehen. Aber auch immer den Hinweis geben, dass es auf dem schwedischen Land, das von der Stadt ja gar nicht so weit weg sein muss, mindestens genauso wunderschön ist.

Bildbeschreibungen:
(die meisten Links führen zu schwedischen Seiten, aber ihr seid ja kluge Leser und könnte googlen)

1 > für einen Ausflug dahin, wo es grün ist: Prins Eugens Waldemarsudde. Man kann dort Kunst sehen, im Garten lustwandeln und auf der Wiese sitzen und übers Wasser sehen. Und natürlich Kaffeetrinken.

2 > sitzen und schauen: am Stortorget, dem Hauptplatz der Stockholmer Altstadt „Gamla Stan“. Dieser Mann sitzt vor dem Nobelmuseum, bei Kuchenhunger am Stortorget ist das Stadtmission-Café und der weiße Schoko-Käsekuchen im Kafekoppen besuchenswert.

3 > Im Moderna Museet gibts moderne Kunst, den besten Museumsshop der (meiner) Welt und ein Restaurant, aus dessen Fenstern man das Meer anglotzen kann.

4 > Telefonplan. Südlich vom Stadtteil Södermalm befindet sich heute das Södermalm von gestern. Auf diesem Bild fällt die Sonne schön auf die konstfack, Schwedens größte Kunsthochschule in den ehemaligen Gebäuden von Ericsson. Gleich gegenüber und auch ganz nah an der U-Bahnstation Telefonplan ist das Landet, unten Restaurant, oben Club. In einer ehemaligen Post. Da ist es immer sehr fein.

5 > „Sommerpreis: Erdbeeren & Walderdbeeren 15 kr“ – hier kann man nicht nur Erdbeer-Pflänzchen kaufen, sondern auch ganze Paradiese an Garten- und Hauspflanzen. Außerdem Gemüse und sehr feines ungesüßtes Brot. Und es gibt einen großen Garten, wo unter Apfelbäumen der Schokokuchen aus dem Rosendals trädgårdskafé nochmal viel besser schmeckt. Bei Regen im Gewächshaus sitzend schmeckts aber auch. Rosendals befindet sich auf Djurgården, hinter dem tollen Freilichtmuseum Skansen. Erst Skansen, dann Rosendals, das ist die gute Reihenfolge.

6 > hipp! und klein sind die Schmuckstücke, die der Laden mit den vielen kleinen Schubladen. Leider weiß ich nicht mehr genau, wo er ist und finde im Internet keine brauchbaren Infos. Die Vermutung ist: Renstiernas gata, Södermalm.

7 > Bei Platz im Koffer kann man bei Granit schlichtes hübsches Einrichtungszeugs kaufen. Und Heftchen und Döschen und Klämmerchen. Gibts da alles (und auch im Onlineshop). Geschäfte der Kette befinden sich an so gut wie jeder Einkaufsecke.

8  und 9 > Film-Fans auf den Spuren schwedischer Filmgeschichte. Hier in der Filmstaden Råsunda gibt es noch ein paar Studio-, Büro- und Wohngebäude aus den 1920ern. Im ehemaligen Pförtnerhäuschen (die Ausleihstation für den Audio-Guide über das Gelände) befindet sich eine Ausstellung, dahinter ein Café. Hin kommt man mit der blauen Linie der U-Bahn, Haltestelle Näckrosen.

10 und 11 > Ca. 3 km Fußmarsch von der Saltsjöbana-Haltestelle Saltsjö-Duvnäs ist das Café Koloni im ehemaligen Atelier von Olle Nyman und im Garten vor seinem Wohnhaus. In diesem wohnte er mit seiner Schwester Kajsa, die Hutmacherin war. Das Heim der Künstler-Geschwister kann man auch besichtigen.

12 > Tante-Emma-Laden in „neumodisch“. Albert & Jack’s hat Lebensmittel, aber auch Kaffee und kleine Dinge zum unterwegs essen.

13 > eigentlich belanglos, aber für jemanden, der gerade Häuser mag ins Auge stechend: Wohnblöcke bei der U-Bahn Näckrosen.

Lust auf noch mehr Cafés, Stoffläden, Ausgeh-Tipps und Boutiquen? Mehrere Handvoll Stockholm-Tipps von mir für Genießer, Leute, die gerne Dinge selbst machen und schönes Design gerne mögen, befinden sich auf  14 Seiten im  CUT Magazin #4 (Ausgabe 2/10).

 

alle Bilder (c) Stefanie Ramb

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