Frau krambeutel ist sehr gerne unterwegs. Dabei hat sie am liebsten sehr wenig dabei. Am besten ist der Rucksack leicht und nicht allzu groß, wenn aber Zelt, Isomatte, Schlafsack, Bergschuhe und die Regenausrüstung drin stecken, ist kein Platz für besonders viel mehr. Für Essen zum Beispiel. Gleichzeitig esse ich am liebsten Frisches, also Obst, Gemüse, koche auch unterwegs gerne ausgiebig in Hostelküchen und genieße es, nicht jeden Tag Nudeln mit Tomatensoße oder Tütensuppe zu essen wie viele andere Reisende das tun.
In Island waren wir auch dieses Jahr wieder im Héraðsskólinn Hostel in Laugarvatn, einer ehemaligen Schule, wunderschön am See gelegen. Pferde wohnen auf der Weide hinter dem Haus, es gibt einen kleinen Berg, auf den man stapfen kann und wenn man mit dem Auto dort ist, könnte man von dort aus die Sehenswürdigkeiten des „Golden Circle“ abfahren, also den spuckenden Geysir, den riesigen Gullfoss und den Þingvellir-Nationalpark. Das Hostel ist mit alten Möbeln eingerichtet, es gibt diverse gemütliche Ecken, in denen man stundenlang rumhängen kann, leckeres Frühstück und ein Thermalbad vor der Türe. Und eine 400m-Laufbahn. Im letzten Jahr haben wir dort die feinsten Mahlzeiten gekocht, dieses Jahr wurde unsere Freude über die Gast-Küche ein wenig getrübt, als wir sahen, dass die Herdplatten demontiert wurden. Sie wären immer so schmutzig gewesen, sagte die Frau an der Rezeption. „Benutzt doch den Backofen“. Okay.
Das Hostel hat zwar ein eigenes Restaurant, aber die Zimmer sind teuer genug, sodass wir dort maximal stundenlang das Frühstücksbuffet leer essen, die Pizza für knappe 20 € aber nur im Notfall. Auch die ständige Kuchenesserei schlägt auf den Geldbeutel und so witterte das Keksmonster seine Chance: Die Lust auf Schoko-Cookies war enorm. Wie in fast jedem Hostel gibt es auch in Laugarvatn einen Schrank, in dem abgereiste Backpacker ihr übrig gebliebenes Essen unterbringen. Dort finden sich fast immer die Lebensmittel, die offenbar jeder Reisende mit sich führt: Pasta, Haferflocken und Peanut Butter.
Ich vermanschte zwei Bananen, eine halbe Packung Haferflocken, ein viertel Glas Peanut Butter, etwas Salz und eine Tafel fein gehackte Bitterschokolade miteinander, liess das Ganze kurz quellen, formte Cookies daraus und buk diese ca 15 Minuten im Backofen.
Als sie dann zum Abkühlen auf dem Teller lagen, zogen sie neugierige Blicke auf sich. „Somebody baked cookies“ kommentierte eine Frau den Duft, der in der Luft lag. Am nächsten Tag schmeckten sie noch viel besser als frisch und für den restlichen Urlaub waren immer Kekse da.
(Fotografin: Mona)
So leckere Cookies waren das
Das ist wieder einmal eine großartige Story, liebe Steffi! Du und dein Tatendrang sind einfach unschlagbar… So schön die Zeit in Island auch sein mag-ich freu mich auch sehr, wenn du wieder hier in München bist!
<3!